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Elias Rubenstein (Aus einem Vortrag der Hermetik Akademie)

In seinem Vortrag „Was ist Spiritualität“ beschreibt Dr. Elias Rubenstein die tiefen kollektiven Erfahrungen der Menschheit. Er betont die Notwendigkeit, richtige Fragen zu stellen, um wahre spirituelle Erkenntnis zu erlangen und sich sowohl individuell als auch kollektiv weiterzuentwickeln. Rubenstein erklärt, dass der spirituelle Weg zeitlos ist und dass die Menschheit durch gemeinsame Herausforderungen und Transformationen wächst.

Die meisten Menschen haben ein sonderbares Bild darüber, was Spiritualität ist, was eine spirituelle Lehre ist und was eine spirituelle Schulung ist. Wohin uns so eine spirituelle Lehre hinführen könnte. Und je mehr man aus verschiedenen Strömungen erfahren hat, umso schwieriger tut man sich auf dem echten spirituellen Weg. Die Erfahrung zeigt, wenn man bei null beginnt, dann hat man umso weniger an Fehlvorstellungen über diesen Weg auszukorrigieren, damit man einmal echt den Weg beginnen kann. Diese Grundvorstellungen behindern einen, dass man weiterkommen kann.

Unterschiedliche Ideologien in Religionen

Grundsätzlich können wir sogar in Religionen verschiedene Ideologien finden. Manche meinen zwar, es gibt einen ähnlichen Wesenskern, aber wenn man eine Religion genau untersucht, dann kommt man darauf, da sind wirklich unterschiedliche Themen, die dort behandelt werden. Es ist sehr schwer für jemanden, wenn er aus einer kulturellen Überzeugung aus einer Religion kommt, z.B. dem Hinduismus, und irgendwann z.B. durch einen Wohnortwechsel in eine christliche oder in eine islamische Region kommt. Dort diese Gepflogenheiten zu verstehen, ist dann eine schwierige Herausforderung, geschweige denn, überhaupt die Konfession zu verändern.

Verschiedene Perspektiven auf Spiritualität

Im spirituellen Bereich ist es genauso. Man hat ganz verschiedene Hintergründe, von denen man kommt, und man meint, Spiritualität sei ein Weg. In Wirklichkeit ist das ein Weg, aber es gibt verschiedene Begriffe, verschiedene Wertvorstellungen und verschiedene Etappen auf diesem Weg. Man kann sich das vorstellen wie einen Weg zum Berg hinauf: Manche sind auf der Rückseite des Bergs, manche auf der Vorderseite, manche weiter unten, manche weiter oben, und jeder hat eine andere Perspektive darüber, was er von der Welt aus dieser Position des Bergs empfinden und sehen kann.

Identische Welt, unterschiedliche Perspektiven

So meint dann jemand, der irgendwo mittendrin ist und in diese Richtung schaut, das sei jetzt die Spiritualität, das sei jetzt der eine Weg und so schaue die Welt aus. Ein anderer hinter dem Berg sieht etwas ganz anderes. Das heißt aber nicht, dass sie jetzt unterschiedlich weit entwickelt sind, denn sie sehen nur die Welt unterschiedlich. Das hat aber nichts damit zu tun, dass die Welt jetzt unterschiedlich ist. Die Welt ist ident, lediglich die Perspektive, von wo sie schauen, ist unterschiedlich.

Den Berg hinaufsteigen

So ist es auf dem spirituellen Weg am einfachsten: Wir versuchen uns nicht ganz hoch oben zu sehen, sondern steigen einmal ganz hinunter vom Berg, weil dann ist es ganz einfach, den Berg hinauf zu gehen. Denn wenn wir irgendwo mittendrin sind und versuchen festzustellen, was meint der, der hinter dem Berg oder der der höher steht, mit diesen Worten. Was wir für gut und richtig befunden haben an einer Stelle, ist an einer anderen völlig nichtig. Das ist die große Herausforderung, nicht nur für den spirituellen Weg, sondern auch für den Aspiranten, der sich auf den spirituellen Weg begibt.

Das Ziel des Weges

Erstens einmal: Was ist das Ziel des Weges? In den anfänglichen Etappen macht man uns vor, ja, Du wirst ein glückliches Leben finden, Du wirst eine Antwort bekommen, wie Du Dich vom Leid erlösen kannst, Du wirst Erfüllung finden in den Lebensbereichen. Sobald wir einmal den unteren Weg ein bisschen geschritten sind, werden wir darauf kommen, dass das überhaupt nichts mit Spiritualität zu tun hat und schon gar nicht mit dem Leben.

Eine tiefere Sicht auf Spiritualität

Spiritualität ist etwas ganz anderes. Und je tiefer wir in dieser Materie forschen, umso mehr kommen wir drauf, dass die Spiritualität etwas ganz anderes ist. Da geht’s um das ganze Leben. Da geht es nicht darum, irgendwelche Sachen auszukorrigieren, jetzt auf dieser niederen Ebene, oder anders zu deuten, sondern das ganze Leben einmal zu leben, zu verstehen, woher wir kommen, wohin wir uns entwickeln, was der Sinn ist, warum wir genau in dieser Situation sind.

Das Ego und seine Wünsche

Möchte nur ein Ego, weil es sich ungemütlich fühlt, etwas verändern? Und da beginnen wir dann schon auf einer bisschen höheren Stufe, wo wir unser Ego hinterfragen und dann schauen, ja, das möchte ein bequemes Leben, das möchte seine Vorstellungen bejahen, das möchte überall Zustimmung bekommen, das möchte nicht leiden, das möchte seine Identität ganz hoch oben sehen, das möchte selbst größer sein als es ist, das möchte unzählige Inkarnationen kennen, das möchte Wunderkräfte haben und dergleichen. Ja, und dann sehen wir, wenn wir dann weiter schreiten, was für große Illusionen das alles sind, dass das mit Spiritualität im wahrsten Sinne überhaupt nichts zu tun hat.

Der falsche Fokus auf Fähigkeiten

Die meisten spirituellen Wege bewegen sich eben genau auf dieser Etappe. Sie wollen dieses eine Ego groß machen, ihm große Fähigkeiten geben, große Wunderkräfte. Leider gibt es eben auch in diesen großen Religionen den falschen Fokus auf diese Wunderkräfte von diesen Propheten. Und so meint dann jeder, wenn wir diesen spirituellen Weg gehen, dann haben wir diese Heilkräfte und sind dann unsterblich jetzt momentan und sind aus dem Tod auferstanden.

Die wahre Heilsbotschaft

Und verwechseln das dann mit dem echten spirituellen Weg, weil genau dieser Fokus, den man in den Religionen auf diese unter Anführungszeichen Heiligen lenkt, das ist nicht die Spiritualität der Heiligen. Die haben eine ganz andere, in Wirklichkeit Heilsbotschaft, und da spielt es keine Rolle, ob ein Christus auferstanden ist oder irgendjemanden geheilt hat oder nicht, weil das ist nicht der spirituelle Weg, der Christus auszeichnet.

Der falsche Weg in verschiedenen Kulturen

So können wir das auch bei Buddha sehen. Da geht es nicht darum, ob der jetzt gelitten hat oder nicht gelitten hat, ob er sich befreit hat oder ob er einmal anerkannt hat, dass er in diesem Rad des Lebens ist und vielleicht durch das Annehmen das Leid erträglicher ist. Das macht nicht die Spiritualität von Buddha aus. Und auch, wenn man dann in den anderen Kulturen schaut, ob jetzt ägyptisch, griechisch oder dergleichen, der falsche Weg ist immer, sich auf diese Wundertaten und diese großen falschen Ereignisse, die das Ego groß machen, zu konzentrieren und zu meinen, das ist der spirituelle Weg. Mit Garantie ist das der spirituelle Weg einmal nicht.

Wahre spirituelle Meister und Wundertaten

Weil das würde ja heißen, dass jeder, der irgendeine nichtige Tat vollziehen kann, ein spiritueller Meister wäre, und das ist er ja nicht. Denn teilweise sind diese Wundertaten ja sehr leicht nachzuvollziehen. Nur weil jemand so eine Wundertat nachvollziehen kann, macht es ihn schon gar nicht spirituell. Das gibt ihm noch nicht einmal die Selbsterkenntnis. Das zeigt noch nicht, wieviel seine Entwicklung auf diesem spirituellen Pfad ist.

Das Fehlen von Wundertaten in spirituellen Wegen

Es ist ja erstaunlich, dass wir auf manchen spirituellen Wegen nichts von Wundertaten hören. Gehen wir einen Schritt weiter: Warum können wir bei Abraham in der Bibel keine einzige reale Wundertat sehen? Da gibt es keine Wundertat, er hat niemanden geheilt, keine Seen geteilt, keine Meere halbiert, niemanden derart geführt. Da ist keine einzige Wundertat. Aber er gilt als Stammvater des Stammes oder des Volks Israel, als Stammvater des spirituellen Volkes, das aus der Knechtschaft in die Befreiung kommt zur Gotterkenntnis.

Die wahre Bedeutung von Spiritualität in der Bibel

Wenn wir biblische Schriften studieren, da kommen wir darauf, dass es sehr große Propheten gibt, bei denen der Fokus nicht auf Wundertaten, Heilung oder irgendwelchen Fähigkeiten gerichtet ist. Einzig und allein deren Art, wie sie mit der Welt umgehen. Bei Abraham, so einem Paradebeispiel, können wir ein Zeugnis sehen: Was ist echter Glaube, echtes Vertrauen, echte Erkenntnis? Diese verleihen dann große Veränderungen.

Große Wundertaten und spirituelle Entwicklung

Wenn man weiter forscht, sieht man, dass dort noch größere Wundertaten sind, wie aus Abram Abraham wird und wie er seine Feinde besiegt, das heißt den inneren Krieg gewinnt. Da begegnet ihm Melchizedek von Salem und sagt ihm: „Gesegnet bist Du Abraham, da Gott Deine Feinde in Deine Hände gegeben hat.“ Das ist dann in Wirklichkeit eine große Wundertat. Sobald wir auf diese Stufe gekommen sind, wo das Leben die Bereitschaft hat, uns unsere Feinde in die Hand zu geben, das heißt, unsere Feinde zu besiegen in dieser Welt, dann haben wir eine spirituelle Entwicklung, eine reale spirituelle Entwicklung.

Der Fokus auf falsche Wundertaten

Wenn wir die biblischen Propheten weiter betrachten, gibt es immer wieder Propheten, bei denen wir große Wundertaten sehen. Auf diese neigen dann die spirituellen Schüler hinzuschauen und meinen, dass diese die groß entwickelten sind und danach streben wir. Aber man muss sich auch einmal hinterfragen, was z.B. einen anderen Stammvater wie Isaak von Moses unterscheidet. Bei Isaak sehen wir kaum Wundertaten. Wenn wir seine Biografie erforschen, sehen wir, dass er ein hartes Leben hatte, aber in einer Tradition aufgewachsen ist, wo er diese Sachen gelernt hat.

Josef und die Interpretation von Träumen

Oder dann Josef, bei dem sehen wir nur eine Fähigkeit, die er hatte: Er konnte seine Visionen oder Träume oder Botschaften des Lebens klar erkennen. Er hat aber niemals eine andere Tat gezeigt, dass er irgendwelche Wundertaten herzaubern könnte. Das heißt, er konnte etwas interpretieren, er konnte die Botschaften, die Symbole, die man ihm dargebracht hat, richtig verstehen.

Den Begriff Spiritualität neu definieren

Deshalb ist es für uns sehr wichtig, den Begriff Spiritualität aus diesem nebulösen, schwammigen Wunderkräfte-Ego-Aufbauschen, alles Wissen, in dieser Welt regieren möchten und Macht haben, einmal alles zu löschen. Das hat nichts mit Spiritualität zu tun, weil wenn das unser Begriff ist, dann würden die meisten Propheten da durchfallen. Die meisten spirituellen Lehrer würden durchfallen, weil das nicht das Ziel der Spiritualität ist, obwohl es auf den anfänglichen Etappen ein Motor sein kann, warum man sich auf den Weg begeben mag. Weil man eben unglücklich ist im Leben, leidet, unzufrieden ist, Existenzängste hat, getrennt ist, in der Dunkelheit, Depression – es gibt unendlich viele Begriffe.

Der Weg aus der Separation

Da möchte man ja natürlich rauskommen. Aber die Antwort ist ja natürlich eine ganz andere. Nicht, dass wir jetzt diese Lebenssituationen verstehen, sondern, dass wir uns aus dieser Separation, d.h. aus dem Getrenntsein, wie wir uns in dieser Welt empfinden, lösen und dadurch die Welt erlösen. Und das ist dann ein enorm anderer Schritt und eine andere Vorgehensweise, als wenn wir der Meinung wären, wir müssten da jetzt irgendwelche Kräfte mobilisieren.

Der wahre Kraftvolle im Leben

Denn, wer ist im Leben kraftvoller? Jemand, der bedingungslos sein Leben akzeptieren kann als das, was es ist, d.h. die Ursache, die er gesetzt hat, zu erleben und zu erleiden. Oder jemand, der dem Konflikt aus dem Weg geht und sagt, ich möchte jetzt irgendeinen Zauberstab in der Hand und zackbum verschwinden. Christus hat sich nicht von seinem Kreuz heruntergezaubert! Ganz im Gegenteil: Er hat diese Situation genutzt, des Leidens, Erleidens, um sich als Opfergabe darzubringen. Zu diesem Zeitpunkt war die Trennung da, und dieses Priestervolk war nicht mehr in der Lage, Sühne zu leisten und die Menschen oder die Aspiranten von den Sünden, die sie begehen, zu befreien und zu erlösen.

Das größere Wunder

Christus hat sich eben als Opfer genommen und, wie es in den biblischen Schriften heißt, als Opferlamm. Er hat sich geopfert und den Leidensprozess angenommen, um etwas Größeres herbeizuführen. Das ist dann das größere Wunder! Also nicht, sich vom Kreuz zu nehmen und zu sagen, ja, jetzt habe ich die Fähigkeit, jetzt muss ich das gar nicht erleiden.

Der Grundirrtum der spirituellen Schüler

Warum ich dieses Beispiel sage, ist nämlich dieser Grundirrtum, den die meisten spirituellen Schüler haben: Sie sagen, der Mensch hat so viele Schicksalsschläge, er kann doch nicht so weit sein auf seinem spirituellen Weg. Ja, und da sehen wir eben genau diesen Unsinn: Warum erlebt er dieses und jenes, wenn er so weit ist auf seinem Weg? Ja, gerade weil er da so weit ist auf seinem Weg, kann er das bewusst erleben. Da muss er nicht vor der Situation weglaufen wie die meisten Menschen.

Der echte Pfad

Das ist ja genau der Umkehrschluss, der uns dann hilft, genau diesen echten Pfad zu gehen, wo wir wirklich in der Welt die Welt durchleben. Sonst wären wir ja nicht hier. Wir müssen nicht hier sein. Und das sind die schwierigen Herausforderungen auf dem spirituellen Weg, weil man eine Tendenz hat, den Problemen aus dem Weg zu gehen. Man glaubt, das Leid wird größer, oder, wenn man in dieser ungünstigen Situation verharrt, wird es gemütlich oder dergleichen. Die Wende, das ist immer eine große Herausforderung. Und daran erkennt man den spirituellen Schüler. Den, der wirklich seine Fortschritte machen will, das ist der, der bedingungslos sagt, ja, ich gehe mein Leben, unabhängig davon, was meine Mitmenschen darüber denken. Das ist dann die große Herausforderung.

Mut als Grundeigenschaft

Deshalb bedarf es, und das ist in den antiken Schriften immer wieder klargelegt, wir brauchen diese Grundeigenschaft Mut. Der spirituelle Weg erfordert von uns sehr viel Mut, nicht nur den Problemen zu begegnen, sondern mit der Situation umzugehen, dass unsere gesamte Umwelt sagt, wir gehen einen falschen Weg. Aus deren Sicht gehen wir alle einen falschen Weg, weil wir einen anderen Weg gehen. Wir gehen nicht mehr den törichten Weg, wo wir einfach eine Lebenssituation haben, ausgeliefert sind, nichts daraus lernen und in drei Monaten die gleiche Situation in anderer Fassade erleben. Aus diesem Rad des Schicksals wollen wir uns ja befreien.

Der Fortschritt im spirituellen Weg

Vielleicht ist es schon ein Fortschritt, wenn wir bei der nächsten Situation eine viel üblere Situation haben, dass das Leid so groß wird, dass wir endlich diese Hausaufgabe lösen. Daran sieht man, wie unsere Kapazität ist, mit Erfahrungen umzugehen. Wenn wir diese Situation haben, dass wir Leid in unserem Leben erleben, dann haben wir mehrere Möglichkeiten, mit diesem Leid umzugehen. Erstens: Ich kann sagen „Ja, das betrifft mich nicht.“ Da kann ich z.B. Medikamente nehmen, mich narkotisieren, Drogen, Flucht, Medien, egal was, Hauptsache, ich habe nichts mit dem Problem zu tun. Aber dadurch ist das Problem natürlich nicht gelöst. Kurzzeitig habe ich mich vom Leid gelöst. Kurzzeitig.

Der Maßstab des Leidens

Die Kapazität, wie wir Leid aufnehmen können, entscheidet ja auch, wie weit wir vorangeschritten sind. Denn das ist ein Maßstab: Je mehr Freude jemand empfangen kann, d.h. erleben kann, umso mehr ist sein Pol auch ausgehöhlt, d.h. umso mehr kann er auch empfangen, umso größer ist auch sein Leidenspotential. Das ist ja auch der Grund, warum uns die ganzen mystischen Schriften und Religionen im Urkern Mitgefühl lehren. Ja, Mitgefühl lernen wir durch Leid. Niemand hat angeboren und sagt, ja, jetzt habe ich mal Mitgefühl mit jemandem. Das ist ein Lernprozess.

Mitgefühl und Leid

Unser Mitgefühl erweitert sich in dem Ausmaß, wie wir Leid erleben, d.h. erstens einmal unser eigenes Leid erlebt zu haben. Sobald wir unser eigenes Leid haben, wissen wir, wie der andere leidet in der gleichen Situation, dann verurteilen wir den anderen nicht mehr. Das ist dann die große Erlösung. Wir fallen dann aus diesem Raster heraus, dass wir eine Lebenssituation von anderen verurteilen. Denn der ist der Böse, in dessen Hausschule war ich auch einmal vor Monaten, Jahren oder irgendwann, weil damit ich mich entwickeln kann, muss ich genau so eine Situation haben, nicht nur wo ich versucht werde, sondern wo ich enorm viel Leid erfahren kann.

Die Bedeutung des Leids

Eines ist unbestreitbar: Der stärkste Mechanismus, der uns verändert – und deshalb sagt man auch „Leid ist die Gnade Gottes“ – ist das Leid. Denn würden wir so hollodri voller Freude durchs Leben schreiten, wir würden uns nicht verändern. Wir hätten gar keine Motivation, uns zu verändern. Das Leid bringt uns dazu, dass wir gar keine andere Chance haben, als uns verändern zu wollen.

Die Illusion des gemütlichen Lebens

Läuft alles gemütlich, alle Situationen in unserem Leben, wo wir sagen, ja, es passt alles so wunderbar, und das ist ja die Illusion vom spirituellen Weg. Denn, wären wir auf dem echten spirituellen Weg, dann dauert diese Phase natürlich nicht lange. Damit wir uns wieder verändern, kommt dann die nächste Böe, die nächste Tal- und Bergfahrt. Sobald wir oben sind, müssen wir wieder kurz hinunter, um genau diese Erfahrungen, die wir gemacht haben, auch hinunter zu bringen.

Der Umgang mit Leid

Der einzige Unterschied im Laufe der Zeit ist, dass wir lernen, mit dem Leid konstruktiver umzugehen, dass uns das nicht aus der Bahn wirft. Wir akzeptieren, ja, das ist ein Mechanismus, der uns wohin treibt. Dann bekämpfen wir nicht mehr das Leid. Das ist der spirituelle Weg, und da führt uns auch der Buddhismus hin, das Christentum, egal welche Fassade wir nehmen. In Wirklichkeit lernen wir auf diesen Wegen, mit dem Leid konstruktiv umzugehen, nicht es auszulöschen. Das ist der schein-esoterische Weg und der real-esoterische Weg.

Schein-Esoterik und wahre Esoterik

Schein-esoterisch meint, dass der Begriff falsch verwendet wurde. Esoterik ist immer eine innere Geheimlehre, niemals im Außen publiziert, niemals in einer Religion. Schein-Esoterik zeigt, was man im Esoterik-Kult heutzutage sieht: eine Weltflucht vom realen Leben, sich zu entfernen. Das bedeutet, nicht real die Probleme zu betrachten, zu durchleben und daraus zu wachsen, sondern idealerweise irgendwelche Zauberpatentrezepte zu finden, um ja nicht leiden zu müssen. Das heißt, die Angst vor dem Leid.

Der reale spirituelle Weg

In Wirklichkeit ist so jemand überhaupt nicht entwickelt, denn wenn sich jemand vor seiner Lebensaufgabe fürchtet, dann ist er noch gar nicht einmal auf dem realen spirituellen Weg. Der spirituelle Weg – schauen wir uns einen Berg als Symbol an – ist voller Arbeit. Eine Bergwanderung hinauf, dort wo der Wind stark bläst, ist harte Arbeit. Am Anfang haben wir viele Steine in unserem Rucksack, und es ist ein richtig mühseliger Weg, bis wir nur ein paar Schritte hinauf machen können.

Herausforderungen des spirituellen Weges

Das ist leider das, was uns in den pseudo-spirituellen Wegen nicht gesagt wird. Man erfährt nicht, dass der Weg eine Herausforderung ist. Der Weg bringt uns an die Grenzen unserer Kapazitäten, weil wir sonst nicht wachsen könnten. Er bringt uns an die Grenze unserer Leidkapazität, weil wir sonst unser Mitgefühl nicht erweitern könnten. Er bringt uns Schicksalsschläge.

Missverständnisse über spirituelle Entwicklung

Das bedeutet, nicht mehr den falschen spirituellen Glauben zu haben, dass jemand, der spirituell entwickelt ist, keine Schicksalsschläge oder Krankheiten hat. Natürlich muss er umso mehr erleben, damit er Mitgefühl bekommt, Vergebung lernt und eine Identifikation mit dem Leben hat, aber auch das Leben aus einer differenzierten Perspektive betrachten kann. Wenn man seine Persönlichkeit aus einer höheren Distanz beobachten kann, spielt es keine Rolle, ob diese Persönlichkeit leidet oder Schmerzen hat.

Die Korrektur der Persönlichkeit

Wir verwenden unsere Persönlichkeit als ein Werkzeug, und ab einer bestimmten Stufe unserer Entwicklung haben wir so viel Courage, dass unsere Persönlichkeit richtig geschliffen wird, wie bei einem Kunstwerk. Die kleinste Verfehlung in unserer Persönlichkeit wird hart geschliffen. Das entscheidet, wie weit wir bereit sind, uns zu korrigieren. Die Korrektur beginnt nicht vorher, sondern dann beginnt der reale Weg der Korrektur.

Der Weg zur Einheit

Jeder Mensch befindet sich auf dem Weg der Korrektur. Wohin korrigieren wir uns? Zu unserer wahren Einheit. Viele Wege gaukeln uns etwas Falsches vor. Einheit bedeutet nicht, dass wir alle Menschen als unsere Brüder empfinden. Einheit ist auf der ersten Instanz, dass wir uns einmal in unserer Einheit erleben. Das ist ein innerer Vorgang. In der zweiten Instanz weitet sich dieses Feld aus und die innere Erfahrung der Einheit dehnt sich aus. Das heißt, es hat nie etwas anderes gegeben.

Die Bedeutung der Einheit

Das bedeutet noch nicht, dass wir irgendwelche Erleuchtungsstufen erreicht haben. Es heißt nur, dass wir einen Wesenskern von uns aus einer anderen Perspektive wahrnehmen können. Natürlich, wenn wir ein bisschen höher auf dem Berg sind, gibt es gar keine andere Möglichkeit, als hinunterzuschauen. Das ist eine natürliche Konsequenz. Das heißt aber nicht, dass wir die großen Erwachten auf dieser Welt sind.

Das Erwachen und das Leben

Jetzt können wir endlich beginnen, unser Leben zu leben. Dann beginnt das Leben. Die Schriften berichten uns, dass, wenn wir einmal aus dem Schlaf erwacht sind, wir ins Leben kommen. Dann hat der Traum aufgehört, die Illusion, die Robotermentalität, die man im Leben hat. Menschen, die nach automatischen Mechanismen, Instinkten und dergleichen laufen und nicht bewusst darauf zugreifen und sich bewusst verändern können, ändern sich. Wir können bewusst unser Leben mitgestalten.

Mitgestalten des Lebens

Mitgestalten bedeutet, dass wir nicht die volle Freiheit haben. Wir haben nur die Freiheit dessen, was uns an Möglichkeiten geboten wird. Wir können nur die Sachen in uns entfalten, die wir auch als Potenzial serviert bekommen. Das ist der freie Wille. Es gibt auf dieser Stufe keine andere Chance, als nach oben zu gehen. Je länger wir auf unserer Stufe verharren, umso leidvoller und ungemütlicher wird es. Der Wind wird stärker, und unser Leben wird unangenehmer.

Der reale spirituelle Kampf

Das bedeutet nicht, dass wir gefallen sind. Manchen erscheint es so, weil sie extrem mit sich kämpfen. Das, was vorher selbstverständlich war, ist nicht mehr selbstverständlich. Dann beginnt der reale Kampf: Familie, Beruf, mit sich selbst. Natürlich, wenn man mit sich selbst in Konflikt ist, rüttelt alles draußen. Ist die Lösung, alles hinter sich zu lassen? Nein. Die Lösung ist, weiterzugehen, die Sachen anzunehmen und zu sagen „Ja, das gibt es.“

Die Veränderung der Kapazität

Nur wenn man weiter schreitet, wird man sehen, dass sich der Druck langsam auflöst. Das heißt nicht, dass das Leid verschwindet. Nein, unsere Kapazität hat sich verändert. Das, was früher großes Leid war, ist jetzt kein Leid mehr. Das, was früher großer Schmerz war, ist jetzt eine Kleinigkeit. Das, was früher eine große Herausforderung war, ist jetzt eine Kleinigkeit. Das ist der Unterschied der höheren Perspektive. Wir gehen anders mit den Dingen um.

Der richtige Weg

Im Osten hat man bestimmte Richtlinien und Gebote, die es hier im Westen nicht gibt. Kann der Mensch im Westen dann auch einen spirituellen Weg gehen? Ja, es ist ein anderer Weg hinauf zum Berg. Die Versuchung liegt woanders. Ost und West haben verschiedene Gebote und Verbote. Beide können hinaufkommen. Wenn der im Osten nicht erkennt, dass der spirituelle Weg unabhängig davon ist, was er isst oder ob er Sexualität hat, bleibt er mittendrin stehen.

Die Illusion der Gebote

Der Vorteil für den anderen ist, dass er diese Auflagen nicht hat. Er glaubt nicht, dass er spirituell ist, wenn er dies oder das isst. Diese Illusion ist weg. Die Gefahr liegt darin, dass er so vernebelt ist auf seinem Weg, dass er sich schwer tut, hinaufzukommen. Er ist abgelenkt von vielen Mechanismen, der Umwelt, den Medien, ungesunder Nahrung und körperlichen Beschwerden. Es ist wichtiger, auf der ersten Stufe gesund zu sein und den Körper fit und gesund zu erhalten.

Die Bedeutung der Richtlinien

In der zweiten Instanz erkennen wir, warum bestimmte heilige Schriften andere Richtlinien geben. Diese Regeln sind ein kurzer Weg, damit der Mensch auf den Pfad kommt und sich kurzzeitig befreit, damit er den Weg gehen kann. Diese Regeln sind nicht die Bedingung für den spirituellen Weg, sondern helfen, die Grundvoraussetzung zu schaffen. Sie sind nicht notwendig für den spirituellen Weg, weil die meisten Religionen und spirituellen Wege uns andere Regeln geben. Diese liegen nicht in instinktiven und existentiellen Richtlinien wie Sexualität oder Nahrung.

Die wahre Aufgabe des Menschen

Schon ganz und gar nicht, sondern ganz im Gegenteil, das hat nichts mit Spiritualität zu tun. Denn wäre das so, hätte uns Gott nicht in die Welt geschickt und gesagt: „Seid fruchtbar und mehret Euch und machet Euch die Erde untertan und das ganze Tierreich.“ Warum muss das ganze Tierreich dem Menschen folgen? Dann würden diese Gesetze alle nicht stimmen. Aber das lesen wir ja in den meisten Schriften, dass das so ist, dass der Mensch genau diese Kräfte hat und deswegen auf der Welt ist, und nicht, dass ihn das von der Spiritualität trennt.

Sakrale Betrachtung der Welt

Das heißt, er muss erst einmal lernen, diese Sachen sakral zu betrachten, das heißt aus dem Profanen, aus dem Dunklen und Düsteren herauszuziehen und sich nicht mehr einsudeln oder benebeln zu lassen, sondern sie klar zu sehen und ins Heilige hinab oder hinauf zu ziehen. Ins Heilige bedeutet, die sakrale Perspektive der Handlungen zu erkennen. Das macht eine Handlung heilig, indem man das Sakrale hinter der Handlung erkennt. Das ist der Unterschied.

Die falsche Vorstellung vom spirituellen Pfad

Wäre der reale spirituelle Pfad so, dass es keine Sexualität oder Nahrung gäbe, dann würde die Menschheit aussterben. Das kann nicht der reale spirituelle Weg sein, wenn alle spirituell wären. Wir müssen immer vom Maximum ausgehen, wenn die ganze Menschheit spirituell wäre. So eine Regel kann nur töricht sein. Jede Gemeinschaft, die das proklamiert, verkennt die „Aufgabe Mensch“.

Die Aufgabe des Menschen

Was ist die „Aufgabe Mensch“? Wir sehen uns immer auf unserem kleinen individuellen Weg, und manche auch auf ihrem getrennten Weg, aber wir sehen uns nicht in der Gesamtheit Mensch. Die Gesamtheit Mensch hat die Aufgabe der Evolution, nicht der Einzelne. Der Einzelne ist eine Zelle im gesamten Kollektiv der Menschheit. Die ganze Menschheit hat die Aufgabe der spirituellen Entwicklung. Es kann nicht sein, dass eine Zelle jetzt bombastische Sprünge macht außerhalb dieser Evolution des „Großen Menschen“.

Minimale Schritte in der Evolution

So gesehen waren weder Buddha, Krishna noch Jesus übermäßig weit in der Evolution. Das waren nur kleine minimale Schritte im gesamt-evolutionären Prozess des Kosmos. Wir sollten uns immer klar machen, dass das immer nur minimale Schritte sind, keine bombastisch großen. Ein richtiger Evolutionsschritt wäre zum Beispiel ein Weltenlenker. Ein Weltenlenker hat, wie eine Sonne, Planeten um sich. Wenn es diese Sonne als kosmischen Mittelpunkt nicht gäbe, dann gäbe es auch diese Menschheit und diese Planeten nicht. Dieses Bewusstsein ist weitaus höher entwickelt, weil es das ganze Leben um sich halten kann.

Die Illusion großer spiritueller Schritte

Es ist nicht die Aufgabe des Menschen, sich vorzustellen, dass er jetzt der König der Ameisen ist. Entwicklung bedeutet, sich weg vom Ameisendenken zu entwickeln, nicht innerhalb der Ameisen eine hohe Hierarchie einzunehmen. Mit Ameise meine ich ein kollektives Denken. Die große Herausforderung ist, sich von diesem kleinen Bild zur nächsten Evolution hin zu entwickeln. Solange man in diesem kleinen Dasein verhaftet ist, sieht man nicht, was darüber hinaus existiert.

Der reale spirituelle Weg

Reale spirituelle Wege bieten uns Wegweiser, wohin es sich entwickeln wird. Evolutionäre Bewegungen dauern Jahrmillionen, nicht nur Monate, Jahre oder Leben. Das ist echte Evolution. Der Mensch hat sich in den letzten zweitausend Jahren minimal entwickelt. Die gleichen Probleme und Fehlentscheidungen wie vor zweitausend Jahren. Auch vor viertausend Jahren hat sich der Mensch teilweise nicht weiterentwickelt. Technische Errungenschaften sind nicht der Maßstab für spirituelle Entwicklung.

Die Liebesfähigkeit und ethisches Unterscheidungsvermögen

Wie groß ist die Liebesfähigkeit des Menschen? Wie groß ist das ethische Unterscheidungsvermögen? Diese Fragen zeigen die wirkliche Entwicklung. Der Mensch vor viertausend Jahren musste die Gesetze der Natur befolgen, um zu überleben, und vielleicht eine Familie versorgen. Der heutige Mensch hat diese Verbindung zur Natur und zu sich selbst oft verloren.

Minimale Schritte und falsche Propheten

Auch vor viertausend Jahren gab es Menschen, die weiter entwickelt waren. Die Propheten, von denen die heiligen Schriften berichten, waren nur minimal weiter. Stellen wir uns einen Meister auf Planet siebzehn vor, das erreichen wir niemals. Bekommen wir aber einen Eindruck, wie groß dieses Spiel ist, dann sehen wir, wie klein der Schritt vom normalen Menschen zum Christusbewusstsein ist. Es ist eine Kleinigkeit im kosmischen Maßstab.

Die Gefahr falscher spiritueller Wege

Gefährlich wird es, wenn die „Großen“ in der Esoterikszene „Erleuchteten“ den Menschen einen falschen Weg weisen. Das ist nicht Spiritualität. Die Menschheit hat eine kollektive Evolution. Wir machen bestimmte Erfahrungen kollektiv. Die Wenigsten haben das Unterscheidungsvermögen zu erkennen, dass sie alle die gleichen Probleme haben.

Liebeskummer und kollektive Erfahrungen

Hat jemand schon mal Liebeskummer im Leben gehabt und sich gefragt, warum wir das erleben? Warum gibt es nicht viele Menschen, die das nicht erleben? Solche kollektiven Erfahrungen sind Teil unserer Evolution als Menschheit.

Kollektiverfahrungen der Menschheit

Das sind Kollektiverfahrungen. Der Mensch, die Menschheit, hat diese Erfahrungen in sich. Da kommen wir nicht raus aus diesem Schauspiel. Warum gibt es hier auf diesem Planeten Existenzangst, obwohl im Kosmos unerschöpfliche Fülle herrscht? Obwohl alles im Kosmos uns zeigt, dass es unerschöpfliche Fülle gibt, der Kosmos produziert sich und dehnt sich unendlich aus. Unser Universum ist unendlich und wächst sogar im Unendlichen. Mehr als Fülle kann man gar nicht mehr zeigen.

Die Diskrepanz zwischen Wissen und Existenzangst

Warum hat Licht so eine Unendlichkeit und birgt alles in sich? Wir können das intellektuell wissen, aber wir haben dennoch Existenzangst. Warum gibt es das? Das sind die Grundfragen, die uns dahin führen, zu erkennen, dass wir alle kollektiv diese Erfahrungen machen. Solange wir hier sind, in diesem Prototyp Menschheit, werden wir notgedrungen immer diese Erfahrungen haben. Es hängt davon ab, wie wir mit diesen Erfahrungen umgehen.

Der immer gleiche Schlüssel zur Lösung

Erstaunlicherweise haben die Weisen vor zweitausend, viertausend, sechstausend Jahren den gleichen Schlüssel verwendet wie heute, um diese Aufgaben zu lösen. Der Weg ist immer der gleiche gewesen. Ob vor viertausend oder vor sechstausend Jahren, die Menschen sind durch den gleichen Mechanismus und die gleiche Erkenntnis daraus gewachsen.

Die zukünftige Entwicklung der Menschheit

Wird sich die Menschheit in zweitausend Jahren weiterentwickeln? Ja, nur in dem Ausmaß, wie sie sich auch vor zweitausend Jahren entwickelt hat. Manche werden sich weiterentwickeln, so wie es vor viertausend Jahren war. Von allein kommt dieser Vorgang nicht, aber von allein kommt eine Sache: Dadurch, dass sie in der Menschheit sind, entfaltet sich der ganze Mensch, jede Zelle, das heißt, jeder einzelne Mensch muss sich auch weiterentwickeln. Wir bekommen notgedrungen genau diese Aufgaben, Probleme und Herausforderungen, damit wir sie lösen.

Konsequenzen für die, die nicht mitkommen

Was passiert mit denen, die es nicht lösen? In einem Körper wird eine Zelle, die bestimmte Aufgaben nicht löst, ausgeschieden. Das ist ein hartes Los, das niemand wahrhaben möchte. Als Kollektiv Mensch kommen wir nur voran, nur unter unseresgleichen, die genau diese Erfahrung machen. Alle anderen, nächste Instanz. Es gibt den entwickelten und den unentwickelten Menschen als Menschheit. Wir kommen nicht alle voran. Nur jede Zelle, das heißt, jeder einzelne Mensch, der diese Erfahrung macht, transformiert sich im großen Bewusstsein der Menschheit.

Der Fall aus dem Garten Eden

In der Kabbalah sagt man Adam Kadmon, das heißt der Mensch, der in der Schöpfungsgeschichte geschaffen wurde, Adam, und der dann zur Menschheit wurde und sich in Adam und Eva teilte, den männlichen und weiblichen Pol in der gesamten Menschheit. Daraus und zu dem hin entwickeln wir uns wieder. Der Fall aus dem Garten Eden bedeutet den Weg von der Einheit in die Trennung, vom undifferenzierten Nichtwissen zum separierten Alleserkennen. Das ist die große Transformation, die wir Schritt für Schritt machen.

Die Bedeutung der richtigen Fragen

Was wäre für uns als Mensch eine Befreiung? Indem wir uns grundsätzlich die wichtigsten Fragen stellen! Daran erkennen wir, wie weit wir fortgeschritten sind, indem wir die Bereitschaft haben, richtige Fragen zu stellen. Nicht alles als gegeben hinnehmen. Gibt es Krankheiten in der Welt, müssen wir fragen: Warum gibt es Krankheiten in der Welt? Nicht nur, ob wir uns gesund ernährt haben oder nicht. Wenn mehr als zehn Menschen ein Krankheitssymptom haben, sollten wir darüber nachdenken, warum das so ist. Wo liegt die große Ursache?

Die Herausforderung der richtigen Fragen

Diese Grundfragen führen uns zur wahren Essenz. Wir sollten nicht das Leben als gegeben hinnehmen, sondern einzelne Ereignisse hinterfragen lernen. Das ist die große Herausforderung. Deshalb heißt es auch, der Weise kann die richtigen Fragen stellen. Wir sollten uns dahin entwickeln, dass wir bereit sind, die richtigen Fragen zu stellen. Dann bekommen wir auch die höheren Antworten. Nur irgendwelche Antworten zu geben, ist zu wenig. Wir müssen lernen, die richtigen Fragen zu stellen.

FAQ zu Elias Rubensteins Vortrag „Was ist Spiritualität“

  1. Was ist der Kerninhalt von Elias Rubensteins Vortrag „Was ist Spiritualität“? Der Vortrag behandelt die kollektiven Erfahrungen der Menschheit und betont die Bedeutung, grundlegende Fragen zu stellen, um spirituelle Erkenntnis und Wachstum zu erlangen.
  2. Warum ist es wichtig, kollektive Erfahrungen zu verstehen? Kollektive Erfahrungen zeigen, dass die Menschheit gemeinsam bestimmte Herausforderungen durchläuft. Das Verständnis dieser Erfahrungen hilft, individuelle und kollektive spirituelle Entwicklungen zu erkennen.
  3. Was sind einige grundlegende Fragen, die wir uns stellen sollten? Fragen wie „Warum gibt es Existenzangst?“ oder „Warum gibt es Krankheiten?“ helfen, tiefere Ursachen zu verstehen und führen zur wahren Essenz der spirituellen Erkenntnis.
  4. Warum bleibt der spirituelle Weg immer gleich, unabhängig von der Zeit? Weise vor Tausenden von Jahren nutzten die gleichen Prinzipien und Mechanismen, um spirituelle Aufgaben zu lösen, wie es heute noch gilt. Dies zeigt, dass der Weg zur Erkenntnis universell und zeitlos ist.
  5. Wie entwickelt sich die Menschheit spirituell weiter? Die spirituelle Weiterentwicklung erfolgt schrittweise und kollektiv. Jede Person trägt durch ihre individuellen Erfahrungen und Herausforderungen zur Gesamtentwicklung der Menschheit bei.
  6. Was passiert mit Menschen, die ihre spirituellen Aufgaben nicht lösen? Analog zum menschlichen Körper, in dem Zellen, die ihre Aufgaben nicht erfüllen, ausgeschieden werden, können Individuen, die ihre spirituellen Aufgaben nicht bewältigen, ebenfalls zurückbleiben.
  7. Was bedeutet der Begriff „Adam Kadmon“ in der Kabbalah? „Adam Kadmon“ bezieht sich auf den ursprünglichen Menschen, wie er in der Schöpfungsgeschichte beschrieben wird, und symbolisiert die kollektive Menschheit und ihre spirituelle Evolution.
  8. Wie kann man spirituell fortschreiten? Spiritueller Fortschritt erfordert Mut, die richtigen Fragen zu stellen und die Bereitschaft, individuelle und kollektive Erfahrungen kritisch zu hinterfragen und daraus zu lernen.
  9. Warum ist es wichtig, die richtigen Fragen zu stellen? Richtige Fragen führen zu tieferem Verständnis und ermöglichen es, höhere Antworten und wahre spirituelle Erkenntnisse zu erhalten, anstatt nur oberflächliche Antworten zu akzeptieren.
  10. Was ist die Botschaft von Elias Rubenstein bezüglich der Zukunft der Menschheit? Rubenstein betont, dass die Menschheit sich nur dann weiterentwickeln wird, wenn wir kollektiv und individuell bereit sind, die grundlegenden Fragen zu stellen und die Herausforderungen des Lebens aktiv anzunehmen.
  11. Wo können wir Spiritualität studieren? Authentische Spiritualität kann an der Hermetik Akademie studiert werden.
Was ist Spititualität