Der Begriff Mysterien beschreibt ein Geheimnis, ein unergründbares Geschehen, etwas dem Menschen nicht Erklärbares. Ein Mysterienkult ist demnach eine spirituelle Lehre oder ein Ritus, der Außenstehenden verborgen bleibt. Die Aufnahme in die Gemeinschaft erfolgt gewöhnlich durch sogenannte Initiationsriten.
Mysterienkult – Mysterienkulte verbreiteten sich seit dem 7. Jahrhundert vor Christus vor allem in Griechenland unter orientalischem und ägyptischem Einfluss. Bekannte Kulte der antiken Welt sind unter anderen die Mysterien von Eleusis, der Dionysoskult, die samothrakischen Mysterien, der Mithraskult und der Isis- und Osiriskult. Der Kult der Göttin Isis reicht besonders weit in die Geschichte zurück – bereits um 2300 v. Chr. wird sie als bedeutende Göttin in Pyramidentexten erwähnt. Im antiken Griechenland und im Römischen Reich erlebten die Mysterienkulte großen Aufschwung.
Die Mysterien von Eleusis sind ein Musterbeispiel, da sie alle Charakteristika eines klassischen Mysterienkultes aufweisen. Die Einweihung erfolgte in zwei Stufen – zuerst unterzog sich der Initiant der Einweihung in die niederen Mysterien. Der Myste (Eingeweihte) wurde im Mythos unterrichtet, rituell gereinigt und brachte den Göttinnen Opfer dar. Nach diesem Prozess war dieser bereit für die Einweihung in die hohen Mysterien, dies wurde in Eleusis veranstaltet und dauerte 9 Tage. Die Mysterien beinhalteten die Lehre der Wiedergeburt und versprachen den Eingeweihten ein individuelles Weiterleben in der Nähe der Götter. Sokrates soll gesagt haben: „Du brauchst keine Angst vor dem Tode zu haben, dir wird auch im Jenseits ein Ehrenplatz sicher sein, denn als Eingeweihter in die eleusisinischen Mysterien bist du doch ein Stammesverwandter der Götter.“ (Mysterienkult)
Die Mysterien des Mithras zählt zu den neueren klassischen Mysterienkulten. In diesen Kult wurden nur Männer eingeweiht und somit gilt er als möglicher Ursprung der Freimaurerei. Mithras verkörperte das Prinzip des Lichts – des Guten. Er kämpft gegen das Böse und die Finsternis. Der Mithraskult beinhaltete eine Kosmologie und Seelenlehre, die rege Ansprache bei gelehrten Menschen fand. Unter den Mysten des Mithras herrschte Gleichheit und sie bezeichneten sich untereinander als Brüder, egal welchen Rang sie außerhalb des Kultes hatten. Auch einige Kaiser (Nero, Commodus, Julianus II. Apostata) waren in diesen Kult eingeweiht.
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