Die fünfte Sphäre im Lebensbaum ist die Sephirah GEBURAH (hebr. Kraft, Stärke). Diese Ebene hat, wie auch die anderen Ebenen, unterschiedliche Namen. Ein Name ist DIN (Gerechtigkeit), ein weiterer PECHAD (Furcht). In der Tora, den Fünf Büchern Mose, wird die Furcht vor dem Herrn erwähnt, die diese Ebene symbolisiert. Solange die Furcht vor dem Herrn fehlt, mangelt es an Ehrfurcht.
Geburah wird dem Planeten Mars zugeordnet. Alle kriegerischen Auseinandersetzungen stehen in direktem Zusammenhang mit der Marskraft. Doch die Sphäre Geburah birgt noch weitere verblüffende Zusammenhänge und Mysterien …
Die Symbole von Geburah
Der Planet Mars ist Geburah zugeordnet. Mars steht in Beziehung mit dem Gefühl des Stolzes, doch es gibt auch den eigensüchtigen Stolz. Der Löwe ist ein Symbol der königlichen Kraft, er stellt Erhabenheit dar. Der negative Aspekt ist der dumme, eigensüchtige Stolz. Diese falsche Überlegenheit beruht auf dem illusionären Ego, das sich über andere erheben möchte und dadurch Trennung erfährt und Antipathie vermittelt.
Der Begriff “Hybris” bedeutet Übermut oder Anmaßung. Das ist eine Selbstüberhebung, unter der viele Menschen leiden. Hybris ist der Auslöser des Falls vieler Hauptfiguren in griechischen Tragödien. Die Hauptfigur ignoriert in ihrer Überheblichkeit Befehle und Gesetze der Götter, was unvermeidlich zu ihrem Fall und Tod führt.
Der Richter ist ebenfalls ein Symbol von Geburah. Der Richter urteilt nach seinem Vermögen, das Gesetz zu interpretieren. Er ist verpflichtet, sein Urteil nach dem entsprechenden Gesetz zu sprechen, doch es ist ihm untersagt, neue Gesetze zu schaffen.
Eigenwille vs. der Eine Wille
Der Eigenwille, dem die Gotterfahrung fehlt, versucht stets, seinen eigenen Vorteil zu erwirken. Er geht manchmal sogar über Leichen und fühlt sich durch sein asoziales Verhalten sogar noch bestärkt. Er nutzt deftige Worte und möchte andere übervorteilen und aus des anderen Dummheit Kapital schlagen. Der Eigenwille denkt nur an sich und fühlt sich von seinen Mitmenschen getrennt.
Doch sobald der Mensch erkennt, dass die geistige Schablone für die irdische Welt verantwortlich ist, wird er seine Verhaltensweisen ändern.
Der Eine Wille
Freiheit wird erreicht durch die harmonisierte Geburah-Energie. Freiheit bedeutet auch, frei vom Eigenwillen zu sein. Ein solcher Mensch ist rechtschaffen und vollzieht Gottes Gesetz – sein Urteil ist gerecht. Das demonstriert die Herrschaft über das Tierreich – dieser Mensch beherrscht seine inneren Löwen, welche ein Symbol für die animalische Natur sind.
Herr seiner animalischen Natur war auch der biblische Prophet Daniel, welcher dadurch äußerlich über die Löwen gesiegt hat und von ihnen unangetastet blieb. Entscheidend war die Erkenntnis, dass die äußeren Löwen seinen inneren Löwen darstellen. Somit siegte Daniel in der Löwengrube. Denn Daniel ist rechtschaffen, weil er bewusst nach dem Gesetz Gottes lebt. Er beurteilt die Situation korrekt. Der Name Daniel bedeutet “Gott richtet”.
Din – Gerechtigkeit
Die Welt ist immer gerecht, denn sie ist ein Ausdruck des Göttlichen Gesetzes. Dieses Gesetz wird symbolisch in den Zehn Geboten dargestellt. Sie sind geistige Gesetzmäßigkeiten, die den zehn Sphären im Baum des Lebens entsprechen:
”Ich bin die Realität, dein Gott, der dich aus dem Lande Ägypten, aus dem Sklavenhaus, herausgeführt hat“ (Kabbala der Unsterblichkeit, Elias Rubenstein)
Die Zehn Gebote stellen den vollkommenen Göttlichen Ausdruck dar. Moses empfing die Gebote auf dem Berg Sinai, dem Heiligen Berg. Der Berg stellt das Erlangen eines Höheren Bewusstseins dar. Auf diesem Berg war Moses in bewusstem Kontakt mit dem Höchsten Gott. Der Name des Höchsten Gott bedeutet übersetzt: ICH BIN, der ICH BIN (EHYEH AshR EHYEH). Das ist der Gott der Sephirah Kether.
Die Gebote stellen die zehn Ausdrucksweisen des Göttlichen Gesetzes dar. Sie sind die Formulierung der Göttlichen Gerechtigkeit (DIN). Mose hatte direkten Kontakt zu den zehn Sephiroth.
„Und Mose sprach: Lass mich deine Herrlichkeit sehen! Und Er sprach, ich will vor deinem Angesicht all meine Güte vorübergehen lassen und will vor dir kundtun den Namen des Herrn: Wem ich gnädig bin, dem bin ich gnädig, und wessen ich mich erbarme, dessen erbarme ich mich.
Und Er sprach weiter: Mein Angesicht kannst du nicht sehen, denn kein Mensch wird leben, der mich sieht. Und der Herr sprach weiter: Siehe, es ist ein Raum bei mir, da sollst du auf dem Fels stehen. Wenn dann meine Herrlichkeit vorübergeht, will ich dich in die Felskluft stellen und meine Hand über dir halten, bis ich vorübergegangen bin. Dann will ich meine Hand von dir tun und du darfst hinter mir her sehen, aber mein Angesicht kann man nicht sehen.“ (Luther-Bibel, 1984)
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